Eine Beziehungskrise bewältigen: Aktive Zuwendung
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Eine wichtige Sofortmaßnahme, die ich Paaren in einer Beziehungskrise empfehle ist die aktive Zuwendung in Schiebetür-Momenten. In diesem Artikel erfährst du, wie du diese Methode in deiner Beziehung anwenden kannst.
Die erste Maßnahme, die ich immer empfehle ist, ist allerdings das “Check-In-Gespräch”. Wenn du diese Methode noch nicht kennst, rate ich dir zuerst meinen Artikel hierzu zu lesen. Hier erfährst du auch, was dir eine Beziehungskrise sagen möchte und was der Kern der Liebe in einer Beziehung ist.
Der Weg aus der Ehekrise: Zuwendung
Durch die aktive Zuwendung in einem Schiebetür-Moment, bewirkst du eine unmittelbare Veränderung deiner Beziehungsdynamik. Diese Methode basiert auf den Forschungsarbeiten der Psychologen John und Julie Gottman (USA).
In einer Beziehung und Ehe bitten beide Partner*innen den jeweils anderen immerfort um Unterstützung und Verständnis. Wir nennen das „Aufforderungen“. Manche Aufforderungen sind offensichtlich: „Holst du mir bitte die Kiste aus dem Keller?“, andere sind subtil. So kann z.B. der Satz „Ich liebe dich“ möglicherweise dazu auffordern, in den Arm genommen zu werden. Viele Aufforderungen werden nicht klar und offen ausgesprochen und so ist es auch kein Wunder, dass es hierbei häufig zu Missverständnissen kommt. Immer wieder werden Aufforderungen übersehen, ignoriert oder falsch verstanden.
Wichtig ist jedoch folgendes: Wenn der eine Partner ein Bedürfnis zum Ausdruck bringt, hat der andere zwei Möglichkeiten: Er kann die Tür zum anderen aufschieben, hineintreten und auf das Bedürfnis zugewandt reagieren oder er kann die Tür zuziehen und weggehen. Er schiebt die Tür zum Partner und dessen Bedürfnis also zu.
Derjenige, der ein Bedürfnis hat und dabei erlebt, dass der andere sich abwendet, fühlt sich allein gelassen oder einsam. Es ist nicht schlimm, wenn das mal passiert, aber wenn das oft und sehr oft passiert, dann wird die Beziehung erheblichen Risiken ausgesetzt, die Abwärtsspirale in die Negativität und in die Ehekrise beginnt.
Wenn du dir professionelle Begleitung bei der Aufarbeitung deiner Ehe- oder Beziehungskrise wünschst, kannst du hier eine kostenlose Erstberatung mit einem unserer Coaches vereinbaren.
Was tun, wenn meine Beziehung in einer Krise steckt?
Wenn die Krise schon da ist, dann suche aktiv und täglich nach genau jenen Momenten, in denen dich deine Partnerin oder dein Partner zu etwas auffordert. Du musst das Bedürfnis des anderen nicht prompt erfüllen, aber du kannst sagen: „Ich nehme wahr, dass du dir wünschst, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen und ich sehe, dass du das brauchst. Lass uns gemeinsam schauen, wie wir das besser hinbekommen.“ Wichtig ist, dass es nicht bei Ankündigungen bleibt. Suche also du deinerseits alsbald einen Zeitpunkt und komme auf das Bedürfnis des anderen zurück: „Du hast ausgedrückt, dass du mehr Zeit mit mir verbringen möchtest. Lass uns jetzt bitte darüber reden, wie das aussehen könnte.“
Hinwendung bedeutet, dass ich den anderen mit seinem Bedürfnis sehe, dass ich ihm dies auch mitteile und mich positiv darauf beziehe, indem ich z.B. Verständnis für dieses Bedürfnis zeige. Auch wenn ich gerade nicht in der Lage bin, dieses Bedürfnis zu erfüllen, so macht es doch einen erheblichen Unterschied, ob ich Verständnis dafür zeige oder ob ich es ignoriere. Wenn ich es ignoriere, dann bleibt mein Partner allein. Sein Vertrauen in mich, dass ich ihn sehe und für ihn da bin, schwindet. Und mit dem Vertrauen in unser gegenseitiges Wohlwollen zerfällt dann auch ganz allmählich der Kern der Liebe.
Die positive Nachricht: Durch aktive Zuwendung lässt sich auch angeknackstes Vertrauen wieder aufbauen und eine Ehekrise bewältigen. Dazu braucht es nicht viel: zunächst mal lediglich den Wunsch, den anderen zu sehen und zu verstehen!
Wenn es zu zahlreichen missglückten Schiebetür-Momenten gekommen ist, dann fragen sich die Beteiligten irgendwann: „Komme ich eigentlich an erster Stelle oder sind andere Dinge oder Personen wichtiger?“ und schließlich „Kann ich meiner Partnerin noch vertrauen?“ In der Folge kommt es dann zu Konfliktsituationen, in denen hässliche und gemeine Dinge gesagt werden. Es kommt zu Streit und gegenseitigen Verletzungen. Auch kommt es vor, dass ein scheinbar kleiner Schiebetür-Moment besonders verheerend wirkt, wenn ein wichtiges Bedürfnis nicht wahrgenommen wird.
Wenn diese Verletzungen im Nachhinein nicht thematisiert werden, bleiben sie in Kopf und Herz als „unerledigtes Geschäft“ aktiv und führen dazu, dass immer wieder Negativität in der Beziehungsdynamik zwischen beiden Partner*innen entsteht. Es kommt nicht selten vor, dass negative Gefühle aus Angst vor neuem Streit nicht mehr thematisiert werden, was jedoch die Entfremdung zwischen beiden Partner*innen weiter verstärkt.
Der einzige Weg raus aus einem festgefahrenen negativen Muster in einer Beziehung ist der Dialog. Verletzungen müssen thematisiert und verstanden werden. Ohne eine Auflösung im Gespräch wird es mit großer Wahrscheinlichkeit eine Abwärtsspirale geben, aus der es schließlich kein Entkommen mehr gibt.
Sind also Verletzungen in der Beziehung passiert, braucht es eine Aussprache zwischen den Partner*innen und anschließend die Einübung einer Gesprächskultur, die auf Einfühlung und Abstimmung zielt. Zur Aufarbeitung von Verletzungen empfehle ich das wissenschaftlich fundierte Modell zur Konfliktlösung von Gottmann und Rapoport. Wie du dieses Modell in einer Krise anwenden kannst, erfährst du hier.
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¹ Im Sinne der besseren Lesbarkeit wird die männliche oder weibliche Form gewählt. Fühl dich unabhängig davon bitte angesprochen, wo es dich betrifft.